Montag, 6. April 2009

Gründe zum Plagiieren?

Gründe um Plagiate zu verfassen, gibt es je nach Ansprechsperson keine oder gleich mehrere. Die Argumente der Personen, die glauben, dass Plagiate nie erlaubt seien, sind bekannt. Viel interessanter sind die Rechtfertigungen und Ausreden derer, die Plagiate verfassen. Damit wird sich dieser Eintrag befassen, nachdem im letzten Blog schon eine der häufigsten Rechtfertigungsgründe genannt wurde, der Zitierfehler.

Häufig behaupten ertappte Plagiatoren, dass ja jedermann plagiiere. Dies ist natürlich eine Ausrede und keine Rechtfertigung, trotzdem ist ein Körnchen Wahrheit in der Aussage. Je nach Erhebung haben zwanzig bis vierzig Prozent aller Schüler und Studenten schon plagiiert. Dies sind zwar längst nicht alle, aber doch ein grosser Prozentsatz, so dass die Aussage, dass alle plagiieren, zwar nicht bestätigt wird, aber etwas verständlicher wirkt.

Neben den Schülern gibt es noch weitere Gruppen, die ebenfalls Plagiate schreiben, teilweise in erheblichem Umfang.
Die Tatsache, dass zwar nicht alle, aber doch ein nicht zu unterschätzender Teil der schreibenden Personen plagiiert, kann der folgende Rechtfertigungsgrund vielleicht erklären.

Viele Personen sehen Plagiate nicht als Problem oder Unrecht, da ihnen ein Unrechtsbewusstsein in diese Richtung fehlt. Dies kommt zumindest zum Teil davon, dass im Internet Filme, Musik und Texte oft kostenlos genutzt werden können, und dass diese Inhalte oft weiterverarbeitet werden. Dadurch fehlt der Respekt vor der geistigen Leistung anderer und auch der Respekt vor geistigem Eigentum. So sind Plagiate oft eine Folge dieses sorglosen Umgangs mit Inhalten. Diese Tatsache dient oft als Rechtfertigungsgrund von Plagiatoren, die entdeckt wurden.

Eine Aussage, die von Verfassern von Plagiaten ebenfalls häufig gemacht wird, ist, dass der Zeit- und Erfolgsdruck, der heutzutage herrscht, sie dazu gertieben habe, Werke von anderen zu kopieren.
Dadurch stellt sich die Frage, ob der Druck auf die einzelne Person heutzutage tatsächlich grösser ist, als er vor zwanzig Jahren war. Leider kann diese Frage hier nicht beantwortet werden, aber der Autor ist skeptisch, da schon Schriftsteller im alten Rom ähnliche Klagen niederschrieben.
Tatsache ist, dass auch grosser Druck auf eine Person keine Rechtfertigung für das Verfassen von Plagiaten ist.

Ein weiterer Grund für Plagiate ist gemäss gewissen Personen, die Tatsache, dass alle Ideen schon einmal da waren und schon einmal bedacht wurden, sodass sowieso alle Gedanken und Texte nur Plagiate sind. Deshalb ist Zitieren überflüssig. Diese fast schon philosophische Argumentation ist aber ebenfalls mehr billige Ausrede statt Rechtfertigung.

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